Regelmäßiges und richtiges Lüften ist nicht nur eine Frage der Frische, sondern trägt maßgeblich zu einem gesunden Wohnklima bei. Durch gezieltes Lüften lässt sich die Raumluft verbessern, Schimmel vorbeugen und Energie sparen. Doch was bedeutet „richtiges Lüften“?
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie durch die richtige Technik und Frequenz des Lüftens das Raumklima optimieren und gleichzeitig Heizkosten senken.
Warum ist regelmäßiges Lüften so wichtig?
In Innenräumen sammeln sich mit der Zeit Feuchtigkeit, CO₂ und Schadstoffe an. Vor allem im Winter, wenn wir viel Zeit drinnen verbringen und die Fenster häufig geschlossen bleiben, kann die Luftqualität schnell abnehmen. Kochen, Duschen, Wäsche trocknen und selbst das Atmen setzen Feuchtigkeit frei. Diese kann, wenn sie nicht nach draußen entweicht, Schimmelbildung fördern – insbesondere in kühleren Ecken und an schlecht isolierten Außenwänden. Schimmelsporen sind gesundheitsschädlich und können Atemwegserkrankungen, Allergien und andere Beschwerden verursachen.
Richtiges Lüften sorgt für frischen Sauerstoff, senkt die Luftfeuchtigkeit und fördert damit das Wohlbefinden und die Gesundheit. Im Winter hilft es außerdem, die Heizkosten zu reduzieren, wenn man es richtig macht.
Die Grundlagen des richtigen Lüftens
1. Stoßlüften statt Kipplüften
Beim Kipplüften bleibt das Fenster über längere Zeit gekippt. Diese Methode ist jedoch ineffizient, da sie nur wenig Luftaustausch bewirkt und gleichzeitig die Wände abkühlen kann, was die Schimmelbildung fördert. Stoßlüften bedeutet, die Fenster vollständig zu öffnen und so einen intensiven, schnellen Luftaustausch zu ermöglichen. In der Regel reichen 5 bis 10 Minuten, um die Luft vollständig auszutauschen, ohne dass Möbel und Wände auskühlen.
2. Querlüften für maximalen Luftaustausch
Noch effektiver als Stoßlüften ist das Querlüften, bei dem man gegenüberliegende Fenster und Türen öffnet. Dadurch entsteht ein Durchzug, der die Luft besonders schnell und gründlich austauscht. Diese Methode eignet sich besonders gut in großen Räumen oder wenn man das ganze Haus einmal durchlüften möchte.
3. Richtiges Timing: Lüften nach Aktivitäten
Bestimmte Aktivitäten erhöhen die Luftfeuchtigkeit stark. Dazu gehören Duschen, Kochen oder das Trocknen von Wäsche. Hier gilt: Am besten direkt nach diesen Aktivitäten stoßlüften. In Bad und Küche ist ein Lüften nach jedem Duschen oder Kochen besonders wichtig, um zu verhindern, dass sich Feuchtigkeit an Wänden und Decken niederschlägt.
Tipps zum richtigen Lüften im Winter
Gerade in der Heizperiode ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Lüften und Wärme zu finden. Zu häufiges oder unüberlegtes Lüften kann zu Wärmeverlust und höheren Heizkosten führen.
- Mehrmals täglich stoßlüften: Im Winter reicht es, zwei- bis viermal täglich für etwa fünf Minuten die Fenster komplett zu öffnen. Dies genügt, um die Raumluft zu erneuern und Feuchtigkeit abzutransportieren.
- Heizung herunterdrehen beim Lüften: Drehen Sie während des Lüftens die Heizung aus oder zumindest herunter. Ansonsten würde die Heizung nur gegen die kalte Luft arbeiten, was Energie verschwendet.
- Schlafzimmer morgens lüften: Im Schlaf geben wir viel Feuchtigkeit ab. Daher ist es ratsam, morgens direkt nach dem Aufstehen für frische Luft zu sorgen.
Richtiges Lüften im Sommer
Im Sommer kann das Lüften eine Herausforderung sein, besonders wenn die Außentemperaturen hoch sind. Die beste Strategie im Sommer ist, in den kühleren Morgen- und Abendstunden zu lüften, wenn die Außentemperaturen niedriger sind als im Inneren.
- Früh morgens und spät abends lüften: Öffnen Sie die Fenster früh am Morgen oder spät abends, wenn die Temperaturen angenehmer sind. So gelangt kühlere Luft in die Wohnung, die für Frische sorgt.
- Tagsüber Fenster geschlossen halten: An sehr heißen Tagen ist es besser, die Fenster tagsüber geschlossen zu halten und durch Rollos oder Vorhänge direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. So bleibt die Wohnung kühler.