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Die Verwaltung einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) ist wichtig, um das gemeinschaftliche Eigentum ordentlich zu organisieren. Doch wann genau muss eine WEG eine Verwaltung haben?

In diesem Beitrag erklären wir die gesetzlichen Vorgaben verständlich und zeigen, wann eine Verwaltung verpflichtend oder sinnvoll ist.

Gesetzliche Grundlagen

Die Regeln zur WEG-Verwaltung stehen im Wohnungseigentumsgesetz (WEG). Seit der Reform im Jahr 2020 gibt es klare Vorgaben, wann eine Verwaltung bestellt werden muss.

Wann ist eine WEG-Verwaltung gesetzlich vorgeschrieben?

In vielen Fällen ist eine Verwaltung freiwillig, doch es gibt eine Pflicht zur Bestellung eines zertifizierten Verwalters, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Nach § 19 Abs. 2 Nr. 6 WEG gilt:

  • Wenn die WEG aus neun oder mehr Einheiten besteht, muss ein zertifizierter Verwalter bestellt werden.
  • Gibt es weniger als neun Einheiten, ist eine Verwaltung nur dann nicht verpflichtend, wenn:
    • Einer der Eigentümer die Verwaltung übernimmt und
    • Weniger als ein Drittel der Eigentümer auf eine professionelle Verwaltung besteht.

Zusätzliche Gründe für eine Verwaltung

Auch wenn keine gesetzliche Pflicht besteht, gibt es viele gute Gründe für eine WEG-Verwaltung:

Beschluss der Eigentümer
Die WEG kann sich per Mehrheitsentscheid für eine Verwaltung entscheiden, auch wenn keine gesetzliche Pflicht besteht.

Mehrere Eigentümer in einer Immobilie
Sobald eine Immobilie mehreren Personen gehört, muss organisiert werden, wer sich um Reparaturen, Abrechnungen oder Versicherungen kümmert. Ohne Verwaltung kann es schnell zu Streit kommen.

Gerichtliche Anordnung
Falls es innerhalb der WEG zu Konflikten kommt oder wichtige Aufgaben nicht erledigt werden, kann ein Gericht eine Verwaltung anordnen.

Vorteile einer professionellen WEG-Verwaltung

Auch wenn eine Verwaltung nicht immer vorgeschrieben ist, bringt sie viele Vorteile:

  • Rechtssicherheit: Eine Verwaltung kennt die Gesetze und sorgt für eine korrekte Umsetzung.
  • Finanzielle Ordnung: Hausgeldabrechnungen, Rücklagen und Budgets werden professionell verwaltet.
  • Organisation von Reparaturen: Eine Verwaltung kümmert sich um Handwerker und Instandhaltungen.
  • Vermittlung bei Konflikten: Ein neutraler Verwalter kann Streitigkeiten zwischen Eigentümern schlichten.

Fazit

Eine WEG-Verwaltung ist oft sinnvoll und in größeren Eigentümergemeinschaften sogar Pflicht. Auch wenn keine gesetzliche Verpflichtung besteht, hilft eine Verwaltung, das Eigentum effizient zu verwalten und Streit zu vermeiden. Eigentümer sollten daher gut überlegen, ob sie eine professionelle Verwaltung bestellen, um langfristig Probleme zu vermeiden.